Blackmagic BMC mit DIGICOPTER am Set vom Kinofilm DER BAU (AT)

Wir hatten den Auftrag fur den Kinofilm „Der Bau (AT)“ professionelle Luftaufnahmen herzustellen. Das Making Of ist morgen hier im Blog zu sehen !!!

Letztes Jahr hatten wir eine Menge TV Spielfilme mit unserer Drohne aus der Luft geshootet und eine erhebliche Anzahl an Actionfilme begleitet, was die Königsklasse in der momentan heiß umkämpften Branche darstellt.

MAKING OF

DIGICOPTER hat sich somit zum Marktführer in der Branche entwickelt und begleitet hochkarätige Spielfilm-und Werbefilmproduktionen. (Mercedes Benz, Vilsa, Tatort, Action Concept, Cobra11, Team Worx, ZDF (IndienProduktion) uvm, siehe www.digicopter.de)
Diese Referenzen haben uns aktuell an das Set der Franz Kafka Kinoverfilmung
„Der Bau (AT)“ von Oskarpreisträger (Spielzeugland) Jochen Alexander Freydank geholt.
Hierbei war es nun Pflicht kinofähige Datensätze zu generieren.
Von der RED Epic/Scarlet war ich leider immer etwas enttäuscht und habe ein vernünftiges Handling unter Actionsituationen für uns nicht gefunden.
Entweder war das Gewicht nicht praktikabel. Aufgrund der massiven Zuladung der Kamera und dem nötigen Zubehör ergaben sich nur 5-6 Minuten Flugzeit bei Höchstgeschwindigkeiten von nur 20-30 km/h.
Dies reichte uns meist für spezielle Kunden nicht aus. (Autowerbung, Cobra11)
Oder der Downwash vom Kopter war so stark, daß einfach komplett das Set voller Staub war.
Oder das System der Kamera war nicht stabil genug. Sie hat sich zeitweise einfach verabschiedet und musste danach lange hochgefahren werden.
Die Menuführung war unter Stress teilweise sogar von erfahrenen Kameraassistenten nicht flott zu bewältigen. Und last but not least fand ich persönlich das Bild auf unseren großen Monitoren meistens sehr mäßig.
Aber wie gesagt, das sind alles nur persönliche Meinungen.
Blackmagic versprach schon letztes Jahr im Frühling eine kleine Wunderwaffe in Form der neuen BMC herzustellen.
Eine ähnliche Idee wie bei der RED, wo eine relativ unerfahrene Company mit einem neuen Konzept den „Großen“ das Fürchten lehren wollte…
Angekündigt war sie für Spätsommer 2012…Bestellt hatten wir sie gleich im April 2012.
Jedoch: Nichts passierte. Wir wurden vertröstet. Patente, Zulieferer und die Technik sei noch nicht so weit.
Jeden Monat wurde der Verkaufsstart um einen weiteren Monat verschoben.
Schliesslich hielten wir nun diese Woche im Februar 2013 eine Vorabversion in den Händen. (Danke an AF Marcotec für die tolle Leihgabe)
Inzwischen hatte man soviel von ihr gelesen, daß ich persönlich nur einige wenige Minute benötigte um die Menüpunkte zu durchschauen.
Sehr sympathisch…
Das Nötigste war sofort auffindbar.
Framerates, Shutterwinkel (sehr profimässig in Grad einstellbar) und Bitrate.
Alles sofort auffindbar, und wie bei einem Iphone per Touchscreen bedienbar. Hammermäßig.
Was das Wichtigste für Kinoproduktionen ist, dass sie RAW aufzeichnen kann.
Und das auch echt zuverlässig.
Sie erzeugt einen DNG-File-Ordner und spukt dort die ca. 5mb großen Einzelbilder hinein.
Großer Vorteil dabei. Sollte die Kamera mal plötzlich den Saft, die Lust oder sonst was verlieren: Die Bilder sind bis dahin 100% Safe als Einzelbilder auf der SSD gespeichert.
Wir haben die BMC für unsere Zwecke gepimpt. Sie hat einen Zoommotor und einen Schärfemotor von uns verpasst bekommen. Damit lässt sich nun von unserer Steuereinheit die Schärfe und die Brennweite exakt einstellen.
Das gibt uns nun die Möglichkeit auch professionelle Filmsets im Bereich Kino zu begleiten.
Unser speziell dafür konstruierter Camhead schluckt nahezu alle wetterbedingten Unruhen
Doch nicht alles war an der BMC positiv. Etwas nachteilig war die Tatsache, dass der Akku der BMC fest verlötet ist und ein Nachladen nur in Anwesenheit  der Kamera möglich war. Das hat uns den einen oder anderen Schweisstropfen auf die Stirn schießen lassen.
Zumal die Anzeige auch recht unzuverlässig zwischen 50%, 75% und 25% hin und her sprang. Das ist unter professionellen Umständen ein No Go und leider ein Manko, was wirklich in einem der nächsten Updates behoben werden muss.
Wir für unseren Teil haben schon Maßnahmen getroffen um bei den nächsten Produktionen stromunabhängig zu sein. Stichwort: Externe Stromversorgung.
Leider ist die SSD nur unter Schmerzen am Finger entfernbar. Sie steckt so ungünstig hinter einer Klappe, dass man mit einigen Umständen an sie herankommt. Aber wenn man die SSD entsprechend präpariert (Lasche aus Tesafilm), kann man das Problem auch schnell bewältigen :O)
Die Kamera hat aber leider auch noch andere Nachteile. Sie ist einfach unhandlich. Völlig anders als 35mm oder Videokameras. Mancher würde sagen, ist doch toll. Mal was Neues. Ja, dafür kostet sie auch nur knapp 2400.- Eur.
Die Kamera muss man einfach als Sensor mit Linse betrachten.
Die BMC ist eine Chance für Zubehörspezialfirmen, die die Kamera dann professionell brauchbar machen.
Griff, Auslöser, Stecker für Micro, Adaptierung an gängige Monitore usw…
Für wen ist die Kamera?
Auf keinen Fall für Amateure und semiprofessionielle User.
Warum? Weil sie eigentlich nicht besonders speziell ist. Ihr Look ist aufgrund des ziemlich kleinen Sensors nicht annähernd so wie bei der Mark III oder der NIKON D800e.
Sie bietet keine Zeitlupen, wie die FS700.
Der Look, der aus der Kamera kommt, muss erstmal aufwändig bearbeitet werden. Der Speicherverbrauch ist gerade bei RAW immens. 7,2 Gb /minute. Nach 45 minuten ist eine 320gb SSD Rappelvoll und benötigt ca 4 Std zum auslagern über USB2 oder 1/2 Std über USB3.
Diese Zielgruppe hat in seltenen Fällen mit Kinoproduktinen zu tun als dass sich das RAW auch nur annähernd rechtfertigt. Und weiter hat diese Zielgruppe in seltensten Fällen das Hardware und Software-Equipment, was ein professionelles colorgrading erlaubt, was man mit einer D800 oder Mark III hätte auch erzielen können. Die Kamera hat nur HD-SDI als Ausgang. Man muss also erstmal Konverter kaufen, die aus einem HD-SDI Signal ein component oder Composite Signal macht. usw… Der „Rattenschwanz“ ist einfach sehr lang um aus der Kamera kinofähiges Material herzustellen.
 Ich sehe die BMC als Backup Kamera für Filmproduktionen, die eine Second Unit Kamera brauchen, die vielleicht sogar als Actioncam an unwegsamen Stellen stehen könnte.
Das wirklich Tolle an der BMC ist das RAW Format. Damit kann man wirklich gute Bilder erzeugen.
Perfekt für uns z.B., wo es nicht so sehr auf den Depth of Field ankommt, sondern eher auf Farbtiefe und Global Shutter. Rolling Shutter ist bei der Kamera quasi eliminiert.
Aber für DOPs, die mit kurzen Schärfen (24mm/1.2f,35mm/1.2f , 50mm/1.2f  oder 85mm/1.2f) arbeiten wollen, ist der kleine Sensor leider etwas enttäuschend..
Da ist z.B. SONY F3 einfach wesentlich filmischer und besser.
Das Fazit.
Die BMC ist für unsere Einsätze im Kinobereich eine perfekte, wertvolle Ergänzung zu unseren anderen FullHD Kameras.
Leider kann sie keine Zeitlupe. 30fs/sec ist das Maximum.
Der Sensor ist kein echter 35mm Sensor, dadurch ist der Look nicht so wie bei der z.B. NIKON D800e. oder EOS 5D Mark III, aber bei Luftaufnahmen ist das Thema eh irrelevant.
Für Kinoproduktionen ist sie eine tolle neue Kamera mit ein paar kleinen Schwächen im Handling, die aber, bis auf meine Finger beim SSD-Wechseln, nicht wehtun :o)
Morgen um 10:30 ist das Making of zu sehen, wir schreiben noch genau wo !!!
Hier schon mal ein gegradetes Filmbild von der BMC in Originalgröße als JPG (10). Im Material ist einfach „alles“ drin.

0 thoughts on “Blackmagic BMC mit DIGICOPTER am Set vom Kinofilm DER BAU (AT)

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.