DIGICOPTER goes India Day 5

Es ist wirklich unglaublich, aber es ist wirklich so, dass jeder Tag etwas neues skurriles zum Vorschein bringt.

Man könnte ja meinen, „jetzt ist mal gut“, man hat schon den Stil des Landes „verstanden“. Aber nein, es kommen immer neue Eigenschaften zu Tage, die man nicht geahnt hätte.

Zum Beispiel kamen wir heute auf dem Weg zum ersten Set an eine Prozession vorbei, die ich anfangs nicht einzuordnen wusste.

Man sah erst eine Gruppe in weißen Leinen gekleidete Frauen, mit seltsamen „Swiffer-Staubwedel“ allerdings aus echten Federn an Stöcken.

Diese sind hinter nackten Männern hergelaufen. Sowohl junge als auch alte Herren.

Erst sah es aus wie ein Transfer von Gefangenen mit erniedrigender Strafe.

Aber ganz im Gegenteil. Ein Einheimischer sagte mir, dass das Männer sind, die einem Glauben angehören, der es verbietet irgendetwas zu besitzen. Diese waren einfach auf dem friedlichen Weg von einem Tempel zum anderen.

Sogar Kleidung wollen diese Männer nicht besitzen.

Ich musste schlucken. Sie besaßen einfach rein gar nichts, außer den Frauen, die hinter ihnen hergingen. Jetzt wurde mir auch die Funktion der Wedel erklärt.

Da sich auch die Männer nur mit klarem Wasser wuschen, haben sie entsprechend viele Fliegen angezogen, die von den Frauen und ihren „Swiffern“ weggescheucht wurden.

Als kurze Anmerkung wollte jedoch feststellen, dass ich mich in keinster Weise über deren Religion lustig machen möchte. Wirklich nicht. Ich habe sogar große Achtung und Ehrfurcht vor so einer Lebensentscheidung.

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Unser erstes Set war am Nargha Fort einer überwältigenden Location, die auch einst für den Film LARA CROFT genutzt wurde.

Auch hier sind wir die Ersten, die jemals aus der Luft diese Location so nahe filmen durften.
Danke nochmal an die Filmproduktion TeamWorx, die das ermöglicht hat.

Was jedoch unglaublich ist, der vermeintliche See, den wir hier gefilmt haben, ist in der restlichen Zeit des Jahres vollkommen trocken und gar nicht als Stausee erkennbar.

Das „Seegrundstück“ hier im Bild ist somit 9 Monate lang komplett trocken.

Glück für die Produktion, denn so ist es eine überwältigende Location.

Nach dem Shoot sind wir dann gleich ins Zentrum von Jaipur gefahren. Das war das heftigste, was ich je erlebt habe.

Das hupen der Fahrzeuge ist fast nicht mehr zu ertragen, obwohl man bereits nach vier Tagen einen gewissen Gewöhnungsprozess hinter sich hat.

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Das Chaos ist in diesem Video nur zu erahnen. Gefühlte 1,5 Mio Menschen haben uns zugesehen, wie wir ein Dachvorsprung bestiegen und die Maschine gestartet haben.

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Und das ist eins der Ergebnisse unseres Einsatzes. Natürlich nur vom Monitor abgefilmt und ohne Schauspieler als Preview-Ansicht. Mehr darf ich aus verständlichen Gründen vorher nicht preisgeben.

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Teilweise mussten wir uns durch das Gedränge der Rushhour (die keine war) durchkämpfen und sehen, dass wir die filigranen Bauteile unseres Kopters nicht beschädigen.

Denn hier in Indien hatten wir im Gegensatz zu all unseren anderen Einsätzen KEIN Backupsystem dabei.

Enge Treppen hinauf zum Dachvorsprung. Unserem Start und Landeplatz in Jaipur.

Nachdem wir diesen Einsatz erfolgreich bewältigt und unten auf der Strasse angekommen waren, kam uns dann aber leider gleich ein grimmiger POLICE Officer entgegen.

Mit etwas entgleisten Gesichtszügen bat er uns ziemlich harsch mitzukommen.

Unser 1. Aufnahmeleiter Henrik und der indische Führer haben uns etwas nervös mitgeteilt, dass wir wohl über dem zentralen Policegebäude von Jaipur geflogen seien und die das nicht so lustig fanden.

Nach kurzem unverständlichem Hinundher sind wir dann einfach doch gegangen und alles war dann doch OK. Warum, weiss ich bis jetzt noch nicht.

Fahrer, Henrik, Führer, Martin, Ich, nach der Beinah-Inhaftierung.

Nun waren wir doch glücklich und fuhren zur dritten Location an diesem Tag, dem Jal Mahal mit der umwerfenden Location eines Wasserschlosses mitten im See.

Ziel war hier, einen Überflug direkt über das Schloss in knapper Höhe zu schaffen um dann ein Absacken hinter dem Schloß zu realisieren mit dem Ziel das Spielboot mit den zwei Schauspielern dahinter genau zu treffen.
Nach anfänglichem Überlegen unseres Standortes beschlossen wir von einem Beiboot aus zu starten und mit hoher Geschwindigkeit das Schloß zu umfahren. So konnte Martin IMMER den Kopter sehen und wir unsere Route exakt abfliegen.

Gleich nach dem ersten Versuch hatten wir das Ding auch schon im Kasten.

Der Flug dauerte ca 25 Sekunden und endete exakt über dem Dach des Spielbootes.

Danach haben wir noch andere Einstellungen gemacht, wofür man sonst einen komplizierten Aufbau eines Kranbootes benötigt hätte.

Die Kamera stand in ca 8 metern Höhe wie festgenagelt am Himmel und konnte die spannende Szenerie festhalten.

Was da passiert, erfahrt ihr Pfingsten 2013. :O)

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Kerstin, Michael,“Skipper“, Martin, Ich im Transferboot zum Jai Mahal.

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Hier sieht man uns noch im Einsatzboot.

Kopter flog hierbei vor uns her und hat noch den Sonneuntergang gestern festgehalten.

Morgen ist schon unsere Abreise nach Deutschland. Im Gepäck viele Eindrücke und ein toller zufriedener neuer Kunde.

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