Hands on Sony FS 700 – Erfahrungsbericht am Beispiel Musikvideodreh: Lacuna – Celebrate the Summer, Review

Unseren neuen Musikclip für Pulsive Media haben wir diesesmal in St. Peter Ording gedreht.

Wir haben die neue FS700 von SONY für die von uns geplanten Zeitlupen zum ersten Mal eingesetzt.

So, hier seht Ihr schon mal ein kleines Snipp-it und ein paar Backstage Eindrücke vom Dreh. Ich muss sagen, ich bin vom Handlidng sehr begeistert, einige Features, die ich gleich noch erläutern werde, sind von SONY sehr gut durchdacht, ein paar andere weniger.

Nikolaj Georgiew filmt mit Sony FS 700

Seit Jahren arbeite ich schon mit Zeitlupenkameras, Weisscam, Red Epic oder Phantom. Als im Januar 2012 die neue FS 700 von Sony angekündigt wurde, wusste ich, dass dies nun eine echte Alternative zu diesen Kameras werden wird. Die Sony FS 700 ist der offizielle Nachfolger der FS 100 jedoch mit unschlagbaren neuen Features, die die Kamera zu einem Flagschiff machen könnten. Darunter zählt die Slomo und die 4K Option, die Ende des Jahres frei geschaltet werden soll.

Wir haben die FS 700 von Sony am Strand von St. Peter Ording genutzt. Im PAL Modus (50i) kann man HD Zeitlupen (1080p) bis 200fs/sec kreieren. im NTSC Modus (60i) bis zu 240fs/sec. Alles darüber hinaus ist unbrauchbar, obwohl es von Sony noch angepriesen wird. Erstens wird jedoch der Sensor gecroppt und zweitens sieht das Bild grauslich aus.

Hier meine ersten Eindrücke vom Dreh:
Was ich festgestellt habe ist, dass mann auf EINE SD Karte zb. nicht mit beiden Framerates, 50i und 60i arbeiten kann. Leider ein kleiner Nachteil, weil ich schon auch mal neben 240fs/sec mit 25p hätte arbeiten wollen. Ich habe mir dann einfach mit zwei SD cards ausgeholfen, zwischen denen ich geswitcht habe. Nachteil ist auch, dass nach jedem switch das Auslöseprinzip der Slomo zurückgesetzt wird. Default ist leider Aufzeichnen vor Auslösen der Zeitlupe. Dazu komme ich später.

Sinnvoll sind die Funktionstasten auf der linken Seite der Kamera. Die Taste Peak um die Schärfe zu beurteilen war zb mein bester Freund. An dem recht kleinen Bildschirm ist die Schärfe nämlich relativ schlecht zu beurteilen.
Mit Peak konnte man dann wenigstens die Schärfe relativ gut beurteilen.

die nur Highspeed Kamera von Sony FS700

Das Prinzip der Zeitlupe ist etwas gewöhnungsbedürftig. Mann muss sich das in etwa so vorstellen. Eine SD Karte Ist eine Flasche mit einem dünnen Hals. In der Kamera jedoch steckt ein riesiger Bildereimer, indem die Bilder in einem Schwall hineingekippt wird. Die 240 Bilder pro Sekunde der FS700 von Sony könnten von einer SD Karte so niemals aufgezeichnet werden, deshalb werden die 240fs/sec in den grossen Zwischenspeicher gekippt und wenn der Eimer dann voll ist, ergießt er sich in die kleine Flasche mit dem dünnen Hals (SD Card). In der Zeit muss man halt warten.

In der Praxis war es so, dass nach einem ca 11 sekündigem Realtime-Take eine ca. 50 sekündige Aufnahme-Pause erfolgte. In der Zeit kann man die Zeitlupe auf dem Bildschirm beobachten, während sie auf die SD Karte aufgezeichnet wird.
Einige von Euch werden sagen „Oh Gott, ist das wirklich praktikabel?“ – aber wenn man bedenkt, dass die Weisscam das auch so ähnlich gemacht hat, nehme ich die Wartezeit gerne in Kauf. Vorteil an diesem Prinzip ist nämlich, dass man so ein ganz normales 25 p File vor sich hat, was man direkt im Schnittsystem ohne Codec Transform (wie bei der Red Epic) verarbeiten kann. Man muss nichtmal mit 25p interpretieren, was bei einer Aufzeichnung mit 50p immer nötig war.

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Die Kamera machte einen für die Preisklasse sehr robusten Eindruck. Und war auch mit dem NIKON Mount und meinen NIKON Lenses gut handlebar. Die ND Filter haben auch ihren Sinn sehr gut erfüllt.

Mit ihren 1.9 kg wäre sie auch perfekt für unseren Heavy Weight DIGICOPTER, jedoch hatten wir an dem Abend, wo wir die Kitesurfer filmen wollten, bis zu 60kmh Wind in Böhen.
Das konnten wir dann nur mit unserer PANASONIC bewältigen.

Noch ein Satz zum Slomo-Auslöseprinzip.
Man kann wählen zwischen
1. Auslösen dann aufzeichnen,
2. Auslösen und bis dahin aufzeichnen.
3. Auslösen mit Hälfte der Zeit vorher und Hälfte der Zeit nach Auslösen aufzeichnen.

Ich habe lange überlegt aber für mich ist Fall 01 der beste.
Auslösen, aufzeichnen und stoppen
So kann ich immer selbst bestimmen, wie lang der Take werden soll.

Fazit: Die Kamera macht einen sehr guten Eindruck für ganz bestimmte Einsätze.
Zeitlupen sind sensationell in der Preislage.
Jedoch habe ich leichten Moire entdeckt, welchen ich bei der PANASONIC, die wir im DIGICOPTER zum Einsatz bringen, so nicht gesehen habe.
Den filmischen Look bei close Aufnahmen würde ich immer noch mit der NIKON D800e drehen.
Dafür ist mir der Sensor bei der FS700 nicht groß genug.

PANASONIC wird weiterhin unser Favorit für unser DIGICOPTER bleiben.
Die Schärfe und das Bild überzeugt doch etwas mehr als bei der FS700.

Bleibt abzuwarten was noch für eine Sensation aus dem Hause PANASONIC diese Jahr erscheinen wird.
Denn eins ist klar, die Company muss nun nachziehen. Sony hat mit der Slomo und der 4k Option bei der FS700 schon einen gewaltigen Schritt vorgesetzt.

Hier ein kleiner Vorgeschmack der ersten Bilder der FS 700.

Lacuna_Test

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